Lebensweise/Verbreitung
Jedes Jahr im Frühsommer geistern Meldungen über das giftigste Insekt Deutschlands durch die Medien. Gemeint ist dann der Ölkäfer, wegen seines Auftretens im Mai auch Maiwurm genannt.
Ölkäfer sind völlig harmlose, gr0ße, meinst schwarze Käfer, die nicht fliegen können. Zur Abwehr von feinden enthalten sie einen Giftstoff, Cantharidin, den sie bei Gefangennahme an ihren Beingelenken als gelbe Tröpfchen absondern können.
Daher sollten die Tiere, wie alle anderen Tiere eben auch, in erster Linie beobachtet und nicht in die Hand genommen werden. Wer Ölkäfer von der Straße oder dem Bürgersteig umsetze, sollte sich danach die Hände waschen.
Cantharidin ist beim Verschlucken sehr giftig, aber wer meint, Ölkäfer verschlucken zu müssen, hat vermutlich auch andere Probleme.
Ölkäfer haben eine sehr interessante Fortpföanzungsweise. Sie schmarotzen in den Nestern von erdnistenden Wildbienen. Das Weibchen der Ölkäfer legt eine große Zahl von Eiern, daraus schlüpfen kleine rote, sogenannte Triangulinus-Larven, die an die Spitze von Pflanzen klettern und sich dort in kleinen Klumpen versammeln. Männliche Seidenbienen halten diese roten Klumpen für Weibchen und versuchen diese zu begatten, Dabei klettern die Käferlarven auf das Bienenmännchen und dann, wenn dieses ein Weibchen gefunden hat, auf das Weibchen. Von diesem werden sie dann in den Bau getragen, wo sie sich vom eingetragenen Futter und den Bienenlarven ernähren, bis sie im nächsten Jahr als „Maiwürmer“ den Bau verlassen.
Unter den über 20 in Deutschland vorkommenden Ölkäferarten gibt es sowohl ungefährdete als auch sehr seltene und vom Aussterben bedrohte Arten.